Mittwoch, 25. Juni 2008

November

Zurück zur Übersicht
---
---Bild zum vergrößern anklicken
1.November
1919: Der Kunst-und Handelsgärtner Otto Hunger zeigt in Eisleben an: „Heute habe ich die Kunst-und Handels -gärtnerei von Frau Felic. Kaiser käuflich übernommen. Es wird mein Bestreben sein, das Geschäft in bekannter solider Weise weiterzuführen und bitte, daß meiner Vorgängerin entgegen gebrachte Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen." Am selben Tag wechselt in Eisleben auch das Etablissement „Zur Terrasse" an der Landwehr (heute Theater) den Besitzer. Der neue Inhaber Bogaert aus Holland übernimmt die Einrichtung am 15. November. In Hettstedt wird die Zeitung „Morgenröte" der USPD, die, von Arbeitern finanziert, seit April 166 Mal erschienen war, wiedereingestellt.
1945: Am 1. November 1945 berichtete die Volks-Zeitung aus der Stadt Mansfeld: „Im hellen Herbstsonnenschein fahren wir durch das festlich geschmückte Mansfeld zur Schloßwiese empor, die vom Volke „Der Tummelplatz“ genannt wird. Im mit freundlichem Tannengrün versehenen Fahrzeugen aller Art strömten die Bauerndelegationen des gesamten Mansfelder Gebirgskreises zusammen, um den Abschluß der Bodenreform, dieses größten Werkes der Bauernbefreiung, feierlich zu begehen. .. Auf der Schloßwiese flattern die roten Fahnen an den hohen Masten weit über das Gelände..."

2. November
1913: Einweihung des Luther­brunnens in Mansfeld, nachdem tags zuvor die letzten Arbeiten unter Leitung des Bildhauers Paul Juckoff-Schkopau, abgeschlos­sen worden waren. Der Chronist schreibt begeistert: „Prächtiger als die Modelle es ahnen ließen, steht das Denkmal als herrlicher, einzigartiger Schmuck unserer Stadt unter den Bäumen, die, als Friedenslinden nach 1870/71 ge­pflanzt, dem Monument eine herr­liche Umrahmung geben...Der ganze 5.30 Meter hohe Aufbau, der gekrönt wird vom Ritter Georg,dem Wahrzeichen der Stadt Mansfeld, im Kampf mit dem Drachen, ist hergestellt aus Kirchheimer Muschelkalkstein aus den Brüchen der Muschel­kalkwerke Kleinrinderheim bei Kirchheim.Das einzigartige, nur in Mansfeld mögliche Denkmal des jungen Luther, reiht sich würdig den bis­herigen Schöpfungen Juckoffs an, dem Julius-Wolf-Brunnen in Hil­desheim, dem Finkgräfebrunnen in Zeitz, den Marktbrunnen in Schönebeck, Oschersleben und Stendal, dem Bismarckdenkmal in Halle..."

3.November
1915: Am 3. November 1915 veröffentlichte das Eisleber Tageblatt einen Befehl des Generalkommandos „betreffend die russischen Arbeiter". Darin heißt es: „Allen russischen Arbeitern männlichen und weiblichen Geschlechts ist es bis auf weiteres auch künftig verboten, rechtswidrig das Inland zu verlassen. Nicht betroffen werden von dem Verbot lediglich diejenigen durch Arbeitsverträge nicht gebundenen weiblichen und im Alter von unter 17 oder über 45 Jahren stehenden männlichen Arbeiter, welche im Besitze einer Fahrkarte nach einer Eisenbahnstation eines neutralen Landes sind..."
1929: In Eisleben fällt die Entscheidung über den künftigen Standort des geplanten Tores der Mahnung, das an die Opfer des Weltkrieges erinnern soll. Die Stadtverordneten der Arbeitsgemeinschaft der Mitte hatten vorgeschlagen, das Denkmal nicht im Bereich des Scherbelberges, sondern im Hindenburg-Park zu errichten. Eine Kommission unter Beteiligung des Bildhauers Richard Hörn aus Halle, dessen mit dem 2. Preis ausgezeichneter Entwurf im wesentlichen zur Ausführung gelangen wird, besichtigt den Park und beschließt, das Denkmal hierzu errichten. Statt Engelsplastiken an den Seiten des Tores sollen zwei trauernde Krieger die Vergangenheit symbolisieren, auf der zum Park gewandten Seite steht die trauernde Mutter als Zeichen für die Gegenwart, rechts davon ein junger, in die Zukunft schauender Bergmann.

4. November
1919:Tumult auf dem Eisleber Bahnhof, über dessen Ursache gegensätzliche Darstellungen verbreitet werden. Als sicher gilt jedoch, dass die Polizei Mühe hatte, die Ruhe wieder herzustellen.Nach einem Bericht des Bahnhofsvorstehers Brehm hatten „meist jüngere Leute", die mit einem Arbeiterzug in den Bahnhof einfuhren, die Türen zu früh geöffnet und waren auf die Trittbretter gestiegen. Alle Ermahnungen des Bahnpersonals gegen diese „gefährliche Unsitte" seien erfolglos geblieben.Die „rüden Burschen" hätten das Personal mit „unflätigen Redensarten überschüttet". Viele hätten überdies die Bahnsteigsperre umgangen und seien über den Zaun geklettert. „Wenn an der Bahnsteigsperre ungeordnete Verhältnisse eintreten, so liegt die Schuld an den Arbeitern selbst", so der Bahnhofsvorsteher.
1928: Glockenweihe in der Eis­leber Annenkirche. Der Chronist notiert: „Das Gotteshaus war übervoll, und im Altarraum, der mit Grün, Gewinden und Fahnen geschmückt war, nahmen die kirchlichen Körperschaften Platz. Organist Höroldt ließ auf der Orgel und mit seinem trefflichen Kir­chenchor die Grundstimmung des Tages: Dank und Bitte in wei­hevoller Musik erklingen. Frau Triebel sang mit lyrischem Wohl­klang das Gebet: ,Herr, den ich tief im Herzen trage'. Die Anteil­nahme aller Stadtgemeinden be­kundete die Mitwirkung ihrer Geistlichen bei den Amtshand­lungen.Die Festpredigt hielt Pfarrer Noack über Psalm 43,3-4. Die neuen Glocken haben man­cherlei Mühsal verursacht, aber sie werden nun das ganze Leben umrahmen, und solange mögen sie ihre Stimme über die Gemein­de tönen lassen, daß - so muß man in diesem Falle wünschen - niemand der Feiernden ihr Ende erlebt."
1935: Anlässlich der „Woche des deutschen Buches" notiert Eislebens Chronist statistische Angaben über die im Jahr 1854 gegründete Bindseilsche Bücherei: „Von der öffentlichen Volksbücherei unserer Stadt wurden innerhalbjahres- frist 1550 Bände ausgeliehen. Eine für eine Stadt der Größe Eislebens überaus geringe Benutzung. Von diesen ausgeliehenen Bänden gehörten 1470 zur "schönen" Literatur und nur 80 zur "belehrenden" Literatur. Jugendschriften wurden nach dieser statistischen Feststellung gar keine ausgeliehen.Am Stichtag der Erhebung verzeichnete die öffentliche Volksbücherei in unserer Stadt insgesamt 4758 Bände. Das heißt, daß auf hundert Einwohner unserer Stadt 19 Bücher entfallen würden."
2014: Eisleber Stadträte entscheiden heute darüber, ob auf dem Wiesengelände ein Gebäude für verschiedenen Veranstaltungen gebaut wird. Der Eisleber Stadtrat entscheidet ob für die Planungen des zwei Millionen teuren Vorhabens grünes Licht gegeben werden soll.

5. November
1833: Max von Zimmermann in Friedeburg an der Saale geboren, Agrarwissenschaftler, Landwirt, 1877 königlicher Amtsrat, wurde im Jahr 1888 für seine Verdienste um die Entwicklung der Landwirt­schaft geadelt. Er starb 1925.
Nach seiner Ausbildung an der landwirtschaftlichen Akademie in Bonn-Poppelsdorf betätigte er sich in den Wirtschaften Friede­burg und Straußhof und war schließlich Inspektor der Domäne Pfütztal, bevor er nach dem Tod seines Bruders Leopold 1867 des­sen Wirtschaft bei Delitz am Ber­ge übernahm.Er setzte sich „besonders dafür ein, die Ergebnisse Landwirtswis­senschaftlicher Forschung auch praxiswirksam zu machen", so Erwin Bahn im Heft 12 der Zeit­schrift für Heimatforschung unter Hinweis auf Zimmermanns gute Kontakte zu den Wissenschaft­lern des landwirtschaftlichen In­stituts der Universität Halle.
2014: In der Mitteldeutschen Zeitung lesen wir:
Trauer um großen Förderer / Gerhard Rohne mit 84 Jahren verstorben.Der Kinderschutzbund Mansfeld-Südharz trauert um Gerhard Rohne aus Bremen. Der große Förderer des Vereins ist in der Nacht zum 3. November im Alter von 84 Jahren friedlich eingeschlafen.„Die Nachricht von seinem Tod hat in unseren Reihen tiefe Traurigkeit ausgelöst", so Koordinatorin Daniela Liedmann. Rohne sei ein überaus liebenswerter und großherziger Mensch gewesen. 2001 hatte er gemeinsam mit seiner inzwischen auch schon verstorbenen Frau die „Marianne-und-Gerhard-Rohne-Stiftung" für Kinder und Jugendliche im Mansfelder Land gegründet.Zahlreiche Auslandsaufenthalte für Schüler, Sonderstipendien für begabte Schüler-oder Ferienfreizeiten für Kinder hat er damit unter anderem finanziert. Mit einer Privatinvestition in Höhe von einer halben Million Euro ließ er das Helbraer Kinder- und Jugendhaus sanieren sowie das zugehörige Freigelände zu einem Freizeitpark umbauen. Der Kinderschutzbund ist sehr stolz, dass dieses Haus seit dieser Zeit den Namen „Marianne und Gerhard Rohne" trägt.Der Tod von Gerhard Rohne hinterlässt nach den Worten von Koordinatorin Liedmann eine schmerzliche Lücke, aber auch tiefe Spuren, die immer an ihn liebevoll erinnern werden. „Er wird in unserem Herzen allgegenwärtig sein“,sagt sie. Als ehemaliger Einwohner von Helbra verlor Gerhard Rohne nie den Kontakt zu seiner Heimat. Im Jahr 1955 hatte der Jurist, der im Arbeitsministerium tätig war, nach einer Auseinandersetzung mit einem Vorgesetzten die DDR verlassen. Den Grundstein für seinen späteren Wohlstand legte er in Liberia als Personaldirektor, wo er für einen deutschen Stahlkonzern gearbeitet hat.

6. November
1923: Der Kreistag des Mansfelder Seekreises in Eisleben be­schließt den Kauf des Kranken­hauses Gerbstedt für 12.000 Goldmark, da dem Johanniterorden die Mittel fehlen, das Haus weiter zu betreiben. Landrat von Mettenheim, der zuvor den Re­gierungspräsidenten auf die pre­käre Lage des Krankenhauses aufmerksam gemacht hatte, sag­te, dass der Regierungspräsident „entschieden" dafür eintrete,das Haus dem Allgemeinwohl zu er­halten.Ein Versuch, den Knappschafts­verein zum Kauf und zur Weiter­führung des Krankenhauses zu bewegen, war zuvor an der For­derung der Knappschaft geschei­tert, der Landkreis solle die ge­samten Betriebskosten überneh­men.
1930: Am 6. November 1930 berichtete das Tageblatt aus Leimbach: „Mit den Anpflanzungen des Ehrenhaines vor dem neuen Ehrenmale hat Kunstgärtner Lehmann-Mansfeld begonnen. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Betreten des Haines bis zur Freigabe verboten ist... Die Leimbacher Einwohnerschaft wird gebeten, durch Stiften von Blumen, die sich für die Winterbepflanzung eignen, sowie Bäumen (wie Edeltannen, Pyramidentannen u.a.) zur Verschönerung ihren Teil beizutragen, daß der Ehrenhain zu einem unserer teuren Toten würdigen Platze ausgestaltet werden kann."
2015: Die Helbraer Eheleute Urban betreuen seit einem halben Jahr ein somalisches Geschwisterpaar und helfen auch der Mutter der Kinder beim Start in ein neues Leben in Deutschland. Mittlerweile sprechen die Kinder sehr gut deutsch und die Mutter absolviert gegenwärtig einen Deutschkurs. Die Mutter ist mit ihren beiden Kindern allein aus Somalia nach Deutschland geflohen um hier für ihre Kinder eine Zukunft aufzubauen.Mehr erfahren

7. November
1920: Aus der Gemeinde Siersleben kommt die Meldung: „Gutsbesitzer Otto Fuhrmann verstarb heute in der Halleschen Klinik, wohin er sich wegen einer Operation begeben hatte.Einen beträchtlichen Teil seines Lebens hat er der Allgemeinheit gewidmet. In den Jahren 1886 bis 1896 war er Ortsschulze von Siersleben.von da ab bis 1919 Gemeinde -vertreter. Otto Fuhrmann war von 1900 bis 1919 Kreistagsabgeordneter, Mitglied und Vorsitzender der Landwirtschaft- lichen Spar- und Darlehnskasse. Mehr als 14 Jahre war er kirchlicher Gemeindevertreter, über 17 Jahre Kirchenältester und fast ebenso lange Kreissynodalvertreter."
1923: Die Stadtverordneten ta­gen in Eisleben vor dem Hinter­grund sozialer Not der Bevölke­rung. Stadtrat Winkler richtet ei­nen dringenden Appell an alle, die dazu imstande seien, ein hun­gerndes Kind an ihren Tisch zu nehmen, denn die schreckliche Unterernährung der Kinder stei­gere sich ständig. Jeder möge nach besten Kräften helfen, die Not vieler zu lindern, unter denen sich auch heute manche befän­den, die niemals geglaubt hätten, öffentliche Wohlfahrt in Anspruch nehmen zu müssen. An die Industrie richtete Winkler die Bitte, in dieser Zeit von Be­triebseinschränkungen und Ar­beiter- entlassungen abzusehen, um die allgemeine Notlage nicht noch zu verschärfen. Oberbür­germeister Martin Clauß (SPD) sagte zu, „mit allen Mitteln be­strebt zu sein, möglichst umgehend eine öffentliche Wärmehalle einzurichten."

8. November
1884: Adalbert Welcker zum Eisleber Bürgermeister gewählt. Er trat am 1. April 1885 die Nachfolge von Friedrich Funk an und blieb bis Ende 1909 im Amt. Welcker, an den heute in Eisleben ein Straßenname erinnert, wurde am 31. Juli 1838 in Gotha geboren. In seine Amtszeit fallen die katastrophalen Senkungsbewegungen, die in den 1890-er Jahren Eisleben erschütterten. Trotz dieser Rückschläge erlebte die Stadt unter Welcker eine bemerkenswerte Entwicklung.
Die Anlagen am Bahnhof, das Postamt am Schlossplatz, die Bergschule in der Geiststraße, das Stadtkrankenhaus, die Friedhofskapelle, die Oberrealschule, und anderes mehr wurden in dieser Zeit errichtet. Mit Welckers Namen ist 1908 auch die Bildung eines eigenen Stadtkreises verbunden, als Eisleben erstmals mehr als 25.000 Einwohner zählte. Welcker trat 1910 in den Ruhestand, zwei Jahre später starb er.
1913: Aus Rollsdorf wird gemel­det: „Am Vormittag wurden auf dem Bindersee mit einem Motor­boot verschiedene Fahrten un­ternommen. Mittags traf dann auf einem Lastauto ein Wasserflugzeug ein. Wie ver­lautet, bleiben beide Maschinen längere Zeit hier. Es sollen Pro­beflüge vorgenommen werden. Vielleicht gibt es hier in den nächsten Tagen manches Interes­sante zu sehen." Vom Dittrichschacht bei Unter­rißdorf wird ein Unfall gemeldet. Dem Bergmann Franz Rauchfuß aus Helfta wurden durch einen Sprengschuss drei Finger von der Hand gerissen und das Gesicht so schwer verletzt, dass man um sein Augenlicht fürchtet. Am selben Tag teilt Andreas Wag­ner in Eisleben mit, dass er das Grund- stück Freistraße 50-51 mit dem Gasthof „Zum Adler" erwor­ben habe.

9. November
1914: Altes Spielzeug erbeten
Am 9. November 1914 veröffentlichte das Tageblatt eine „Herzliche Bitte" von Frau Amtsgerichtsrat Parey, Eisleben, Bahnhofstraße 10b: „Unser aller Hoffnung, daß zu Weihnachten bei uns Frieden wieder sein möge, wird leider nicht in Erfüllung gehen! Manches Kind, dessen Vater im Felde steht, wird sich vergeblich nach dem Lichterglanz des Weihnachtsbaumes und nach Gaben der Liebe unter demselben sehnen! In zahlreichen Familien werden sich alte, noch brauchbare Spielsachen finden, mit denen sich noch viele Wünsche erfüllen lassen .. . Die Unterzeichnete ist gern bereit, sie in Empfang zu nehmen."
1918: Generalstreik im Mansfelder Land. Neben den Berg- und Hüttenleuten legen auch andere Beschäftigte die Arbeit nieder. In Eisleben hissen Arbeiter der Korb­fabrik in der Halleschen Straße die rote Fahne und ziehen zur Gaststätte „Bürgergarten" in der Nikolaistraße, wo ein provisori­scher Arbeiterrat gebildet wird unter dem Vorsitz von Wilhelm Wielsch (USPD) aus Helfta. Oberbürgermeister Hans Riese ruft die Bürgerschaft zu „Ruhe und Besonnenheit" auf und beruft aus Männern in führenden Posi­tionen einen Ordnungsdienst. Der Tag wird überschattet von einem Unglück in einer Wohnung am Grünen Weg, wo ein zweijäh­riger Junge bei einem Brand um­kommt. Offenbar hatte er am Ofen gespielt.
1925: Am 9. November 1925 berichtete das Tageblatt aus Augsdorf: „Um sich nicht Unkosten beim Bau eines Brunnens durch unzweckmäßige Bohrungen zu machen, hat sich der Kaufmann W. Krüger an den Wünschelrutenforscher Otto Edler von Graewe, Gernrode, gewandt und ihn gebeten, auf seinem Hofe nach einer Quelle zu suchen. Am Freitag traf nun Herr von Graewe ein und in wenigen Minuten hatte er in Gegenwart vieler Zuschauer mit seiner Metallrute die Quelle gefunden. Nach Angaben des Forschers führt ein artesischer Strom an der Grenze des Krügerschen Grundstücks vorbei."


10. November
1483 Martin Luther in Eisleben geboren

1979: Bluttat in Röblingen am See. Ein 23 Jahre alter Familienvater aus dem benachbarten Erdeborn tötet eine 79 Jahre alte Rentnerin auf bestialische Art und Weise. Zehn Tage später wird er von der Polizei verhaftet. Das Bezirks- gericht Halle verurteilt ihn im Sommer 1980 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, auch wegen Mordes an seiner Geliebten, die er bereits am 29. Juli 1978 in Erdeborn erschlagen hatte, weil sie dieses Verhältnis verraten wollte.
Beide Verbrechen beschäftigten die Gerichtspsychiater, weil die Abscheulichkeit ihrer Ausführung die menschliche Vorstellungskraft überstieg.

11. November
1918: In Eisleben wendet sich der Soldatenrat an die Bewohner der Stadt Eisleben. Wir lesen: „Der Soldatenrat, gewählt von den Sol­daten der Garnison Eisleben, hat die Gewalt ergriffen und ist von allen Dienststellen der Garnison anerkannt worden. Die gesamte Garnison steht auf seiner Seite." Für die Garnison Eisleben wird gefordert:
„ 1. Sofortige Auslie­ferung sämtlicher Waffen und Mu­nition an den Soldatenrat, wel­cher die Verantwortung für Ord­nung trägt. 2. Keinem Vorgesetz­ten stehen außer Dienst Ehren­bezeugungen zu. 3. Sofortige Auf­hebung der Arreststrafe bezw. Entlassung der Arrestanten. 4.' Es finden keinerlei Versetzungen, außer auf Wunsch, mehr statt. 5. Zapfenstreich gibt es nicht. Zum angesetzten Dienst hat jeder pünktlich zur Stelle zu sein. Nach Beendigung des Dienstes bis zu Beginn des nächsten Dienstes völlige Freiheit aller Mannschaf­ten ..."

12. November
1913: Aus Seeburg wird gemel­det: „Es bestätigt sich, daß heute mit den Probeflügen des bei See­burg stationierten Wasserflug­zeugs begonnen wird.Es handelt sich naturgemäß vorläufig um kleinere Flüge unmittelbar über dem Wasserspiegel. Größere Flü­ge sind für Freitag, Sonnabend und Sonntag geplant. Vorausge­setzt ist selbstverständlich, daß das Wetter günstig ist. Die Ver­suche werden voraussichtlich längere Zeit fortgesetzt werden." Tags darauf hieß es dann, dass man Gleitflüge durchgeführt ha­be, um den Motor zu testen. „Die Vornahme von Höhenflügen hängt von den Ergebnissen der jetzigen Gleitflüge ab", wurde mit­geteilt.

13. November
1905: Aus Helbra wird gemeldet: „Die Unternehmer, welche den Abbau des Kohlenflözes in dem Gelände um das Agnes'sche Grundstück beabsichtigen, werden bereits Anfang des nächsten Jahres die Arbeiten beginnen lassen.Wie es heißt, ist zunächst Tagesbau beabsichtigt; die Mächtigkeit des Flözes soll eine ganz erhebliche sein, so daß der Abbau lohnen wird. Die Mutung ist den Unternehmern von Herrn Dr. Müller-Staßfurtfür die Fläche von der Meerse bis Bad Anna abgetreten, ohne letzteren aber zu nahe kommen zu dürfen. Der zukünftige Betriebsleiter, der auch an dem Unternehmen beteiligt ist, hat bereits Wohnung in dem Fahrsteiger Müller'schen Hause gemietet."
1932: Aus Helbra wird gemeldet: „In der Gemeinde wurden gezählt: 860 Hausgrundstücke, 2707 Haushaltungen und 266 Gewer­betreibende.Nach dem Glaubensbekenntnis wurden fest -gestellt: 6092 Evangelische, 1963 Katholische, 299 Religionslose, 36 christliche Dis­sidenten, 10 Neuapostolische,
1Bibelforscher, in Summa 8400 Einwohner.Von den Arbeitnehmern finden Beschäftigung 1161 auf dem Wolfschacht, 340 auf der Koch­hütte und Zentrale, 63 auf dem Hohenthalschacht, 15 auf dem Vitzthumschacht, 54 auf dem Ernstschacht, 69 in Eisleben, 35 in Benndorf und 21 in Klostermansfeld."
1938: Radsportler unter Leitung von Willi Köhler legen zwischen Eisleben und Wimmelburg einen Radweg an. In der Chronik heißt es dazu: „Es beteiligten sich da­ran: Gustav Teschner (60 Jahre alt), Anton Rodalski (77 Jahre alt), Kurt Köhler, Kurt Tümmel, Ernst Baumbach, Walter Lange, Leo­pold Heberle (15 Jahre alt), Erich Mutterlos und Drechslermeister Gustav Apelt.Die Genannten, die zumeist dem Radfahrerverein Eisleben 1884 angehören, haben in uneigennüt­ziger Weise ein Werk geschaffen, das vorläufig zwar nur als Provi­sorium gelten kann, das aber schon jetzt den vielen Radfahre­rinnen und Radfahrern, die täglich diesen Weg benutzen müssen, einen großen Dienst erweist..."
1944: Der Volksgerichtshof verurteilt den Mansfelder Großgrundbesitzer und Unternehmer Carl Wentzel „wegen Hoch-und Landesverrats" zum Tode sowie zum „dauernden Ehrverlust". Sein gesamtes Vermögen fällt dem Reich zu. Die Firmen in Teutschenthal und Salzmünde im Mansfelder Seekreis werden enteignet, die Gutshäuser ausgeraubt. Wentzel war zehn Tage nach dem missglückten Attentat der Stauffenberg-Gruppe auf Hitler in seinem Jagdhaus Möllendorf verhaftet worden. Er hatte mit Gegnern der Nazi-Herrschaft sympathisiert und sich am 10. November 1943 mit Widerständlern um Carl Friedrich Goerdeler getroffen. Der 68-Jährige Wentzel wird am 20. Dezember 1944 in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet. „Die Veröffentlichung einer Todesanzeige ist unzulässig", teilen die Behörden Wentzels Sohn Carl-Friedrich mit.

14. November
1928: Der Eisleber Chronist hält unter dem Stichwort „Neue Stra­ßennamen" fest: „Der Magistrat hat die Polizei- verwaltung gebe­ten: 1. die Straße von der Gasan­stalt bis zur Steinkopfstraße nach dem Arbeiterdichter Karl Fischer, Karl Fischerstraße' zu benennen; 2. die erste Querstraße bis Klos­terstraße, Zeppelinstraße' und die 2. Querstraße, Ludwig Jahnstraße' zu benennen." Am selben Tag wird die Entde­ckung des seit einem Jahrhundert unbekannten Grabes des Kir­chenliederdichters Martin Rinkart bekannt. Man fand es bei Aus­schachtungsarbeiten in der Ni­kolaikirche Eilenburg, wo Rinkart nach seinem Umzug von Eisleben ab 1617 bis 1649 als Geistlicher gewirkt hatte.
2014:Die Deutsche Bahn AG hat den Vertrag mit der „Wipperliese“ vorzeitig aufgelöst. Linke und SPD kritisieren die Kündigung der Bahnstrecke.

15. November
1574: Graf Johann Albrecht von Mansfeld (1522-1586), ein Sohn Ernst II. und Stifter der Arnsteiner Linie, lässt die sterblichen Überreste seiner bereits im Jahr 1565 verstorbenen ersten Frau Magdalena, geb. Gräfin von Schwarzburg, von der Talkirche St. Georg Mansfeld nach Eisleben in die Marktkirche St. Andreas überführen.Grund für die demon -strative Umbettung war der so genannte Erbsündenstreit, der die Theologen entzweite, heute allerdings kaum noch nachzuvollziehen ist. Bei dem unsinnigen Streit ergriff Graf Johann Albrecht die Partei seines Eisleber Geistlichen Hieronymus Menzels gegen Cyriakus Spangenberg und dessen Mansfelder Anhang.
1918:Aus Ahlsdorf im Mansfelder Gebirgskreis wird gemeldet: „Gegen Abend kam hierselbst ein österreichischer Flieger über unseren Ort, der infolge Benzinmangels gezwungen war, hierzu landen. Hierbei überschlug sich das Flugzeug und der Führer kam unter dasselbe zu liegen. Hilfsbereite Leute leisteten dem Besinnungslosen sofort Hilfe und schafften ihn nach dem Krankenhause in Eisleben. Wie verlautet, soll sich der Zustand verbessert haben, so daß Lebensgefahr nicht besteht.Das zerbrochene Flugzeug, mit zwei Maschinengewehren beladen, liegt noch auf dem Ackerplan des Herrn Rittmeisters Oehmicke."

16. November
1813: Im Mansfelder Land, das nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig wieder unter preußischer Verwal­tung steht, wird eine Aufforde­rung zum freiwilligen Eintritt in die preußischen Jägerbataillone bekanntgemacht. Sie richtet sich an die gesetzlich vom Kriegs­dienst befreiten Stände, zu denen auch die Beamten und Mann­schaften der Berg- und Hütten­werke und die Halloren in Halle gehörten.Daraufhin schlägt Franz von Velt­heim (1785-1839), seit 1811 Lei­ter des Eisleber Bergamtes, dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. vor, aus den freiwilligen Mansfelder Berg- und Hüttenleuten ein eigenes Korps zu bilden, was der König bereits drei Tage später ge­nehmigt.
1900: Die Eisleber Stadtverordnetenversammlung befasst sich mit einem Antrag des Magistrats „auf Errichtung einer Hilfsschule für schwach beanlagte Kinder der zweiten Bürgerschule und der Freischule", wie es in der Chronik heißt. Die Regierung habe die Errichtung einer solchen Schule angeregt und die Stadtverordnetenversammlung habe bereits vor einiger Zeit Zustimmung signalisiert, unter der Voraussetzung, dass die Regierung zwei Drittel der Kosten übernimmt. Die Regierung wollte aber nur ein Drittel der Kosten übernehmen. Überdies machte sie deutlich, dass sie der Stadt ihre Beihilfen für die Lehrer entziehen könne, falls diese die Gründung der Hilfsschule verweigert. Angesichts dessen,stimmten die Stadtverordneten dem Antrag auf Errichtung der Hilfsschule zum I.April 1901 zu.
1915:Am 16. November 1915 berichtete das Eisleber Tageblatt von einer Gedächtnisfeier des Vereins für Naturkunde für dessen verstorbenes Ehrenmitglied Heinrich Eggers: „Heinrich Eggers wurde am 25. Januar 1848 in der Nähe von Wismar geboren. Ostern 1881 kam er als Mittelschullehrer an die Mädchenschule nach Eisleben. Über drei Jahrzehnte hat er die Umgegend Eislebens nach Pflanzen und Käfern durchforscht. Er sammelte nicht nur, sondern begann von vornherein mit Aufzeichnungen. So ist es erklärlich, daß sich seine Notizen zu einer „Flora von Eisleben“ verdichteten..."
1924: Am 16. November 1924 schrieb das Tageblatt: „Auch die Hergisdorfer Vereine wollen ihr Scherflein zu einem Kriegerdenkmal der Gemeinde beitragen und ihr Können in den Dienst der guten Sache stellen. Der Gesangverein .Deutsche Eiche' macht den Anfang damit. Er veranstaltet am Sonntag einen Liederabend im Gasthof "Fortuna". Die gesamte Einnahme soll dem Denkmalsfonds zufließen. Der edle Zweck der Veranstaltung empfiehlt von selbst einen Besuch, zumal der Verein mit einem vorzüglichen Programm aufwartet."
1930: Am 16. November 1930 berichtete das Tageblatt über vorgeschichtliche Funde bei Polleben: „Ein „Helmsdorfer Grab“ wurde auf der Höhe zwischen Burgsdorf und Polleben freigelegt. Während sonst die Helmsdorfer Gräber durch Kultur- arbeiten auf dem Feld größtenteils zerstört sind und nur selten Fundstücke aufweisen, wurden hier die Mühen der Grabungen durch verhältnismäßig reiche Ausbeute belohnt. In dem Grabe, das eine Größe von 200 mal 90 cm hatte und aus fünf aufeinender liegenden Steinlagen bestand, wurden fünf Scherben (Paßstücke) und ein bronzener Fingerring gefunden..."

17.November
1900: Franz Wald zeigt in Eisleben an, dass er sein Hotel und Restaurant „Grüne Tanne“ in der Freistraße an Carl Pudlich verkauft habe.Er bittet darum,“das mir in so reichem Maße geschenkte Wohlwollen auf denselben übertragen zu wollen.“
1914: Trauerfeier in Eisleben für zwei im Lazarett verstorbene Soldaten. „Der eine, Otto Wulf aus Horst (Provinz Pommern), wurde auf dem hiesigen Ehrenfriedhof beigesetzt, wobei Herr Pastor Heinemann eine ergreifende Trauerrede hielt", so der Chronist und fügt hinzu: „Im Anschluß hieran fand die Überführung der Leiche des anderen Helden, Johann Huber aus Karbaum (Oberbayern), nach dem hiesigen Bahnhofe statt. Außer dem Vater und Bruder des Verstorbenen, die nach hier gekommen waren, beteiligte sich das Offizierskorps, die katholische Geistlichkeit, das Bezirkskommando, sämtliche Kriegervereine mit ihren Fahnen und etwa 150 verwundete Krieger. Die Trauermusik stellte die Bergkapelle. Der Trauerzug machte einen ergreifenden Eindruck."
2015: Der Eisleber Verein „Kino 009 will einen zweiten Eisleben-Film drehen. Private historische Fotos und Filme aus der Lutherstadt und Umgebung werden gesucht.

18. November
1904: Gasthof „Zur Reichspost" in Wimmelburg versteigert, wozu sich „zahlreiche Kauflustige eingefunden hatten", wie es in der Chronik heißt. Weiter lesen wir: „Zunächst wurde der Gasthof ausgeboten; Bestbietender blieb Herr Bauer- feld aus Unterröblingen an der Helme für die Kauf summe von 25.000 Mark; hierauf erfolgte der Verkauf der Acker, ca. 18 Morgen, welche zunächst einzeln, alsdann in 3 Parzellen, wobei für die erste Parzelle (Hauspl. ca. 1 Morgen) der Tischler Emil Zinke, für die zweite Parzelle (ca. 4,5 Morgen an der Maschine) der Fleischermeister Gottfried Bohne mit 3300 Mark und für die dritte Parzelle (ca. 12 Morgen auf dem Rödgen) der Kaufmann Heinrich Mochmann mit 2000 Mark Bestbietende blieben."
1908: Der Eisleber Chronist no­tiert: „Wie zu erfahren war, soll der westliche Teil des neuen Friedhofs nach der stattgefunde­nen Regulierung mit Lindenbäu­men bepflanzt werden." Am selben Tag findet in Eisleben ein „Fußballwettspiel" zwischen dem Ballsport-Klub Sangerhau­sen und dem Eisleber Fußball-Klub 1908 statt, das die Eisleber mit 4:1 (1:1) gewinnen. Im Spiel­bericht heißt es unter anderem: „Sangerhausen spielte aufop­fernd. Das Ehrentor trat Wallroth. Die Eisleber Mannschaft 1908 gab einen guten Gegner ab; be­sonders die Verteidigung und der Sturm. Schiedsrichter Hoffmann versah sein Amt zur Zufriedenheit beider Parteien." Die Namen der Eisleber Torschützen werden nicht genannt. Wir erfahren je­doch, dass der Spielführer und der Mittelstürmer je ein Tor erziel­ten und der Linksaußen zweimal erfolgreich war.

19. November
1905: Die Eisleber Petri-Paul-Kirche wird nach der Sanierung wieder eingeweiht.
1923: Aus der Gemeinde Helfta wird gemeldet: „Wegen Beteili­gung an der Bildung proletari­scher Hundertschaften nahm ein starkes Aufgebot der Eisleber Schutzpolizei hier zahlreiche Festnahmen vor. Die meisten der roten Hundert- schaftler wurden nach ihrer Vernehmung wieder entlassen.Gegen die in Haft bleibenden Haupträdelsführer, die schon bei früheren Putschen eine bedeut­same Rolle spielten und deshalb zu erheblichen Freiheitsstrafen verurteilt worden waren, dürfte das Verfahren wegen Vergehens gegen das Schutzgesetz usw. ein­geleitet werden."
2014: Die Innung der Friseure feiert das 460jährige Jubiläum ihrer Geschichte.Das Jubiläum 460 Jahre Friseur-Innung Eisleben bezieht sich auf einen im Jahr 1554 erstmals urkundlich erwähnten Zusammenschluss städtischer Barbiere. Diese waren zur damaligen Zeit meistens auch als Bader (Heilkundige) tätig. So wird in einer alten Chronik zum Beispiel über einen Unfall berichtet, bei dem einem Eisleber Bergmann das linke Bein „entzwei geschlagen wurde".Der Verunglückte wurde auf einem Karren nach Hause gebracht, wo ihm zwei Barbiere das verletzte Bein abnehmen mussten.1883 wurde die Barbier-, Friseur-und Perückenmacher-Innung zu Eisleben gegründet. Die damals gestiftete historische Obermeisterkette begleitet die Innung bis, heute. 17 Betriebe im Landkreis gehören der Friseur-Innung an.

20. November
1924: Die Eisleber Stadtverordnetenversammlung befasst sich mit Beschwerden über schlechte Wohnbedingungen, die Bewohner der Baracken in der Ernststraße vorgebracht hatten. Oberbürgermeister Martin Clauß (SPD) teilt laut Chronik mit, „daß der Magistrat die Mieten von 180 auf 100 Mark herabgesetzt hat, ferner daß die Bewohner bei der Verteilung von Kohlen bevorzugt werden. Und daß beschlossen ist, aus dem Ertrag der Hauszinssteuer neue Wohnungen für diese Mieter zubauen."Der Antrag, für jede Familie drei Zentner Kohlen pro Woche kostenlos zu liefern, wird abgelehnt. Es wird jedoch beschlossen, den Bewohnern rückwirkend ab 1. Februar bis zum 31. März nächsten Jahres die Miete völlig zu erlassen und Mittel für Ausbesserungsarbeiten an den Baracken zu bewilligen.
1928: Das preußische Oberver­waltungsgericht entscheidet den vor vier Jahren begonnenen Streit zwischen der Stadtverordneten­versammlung und dem Eisleber Magistrat. Es kommt dabei zu dem Ergebnis, dass „das Bean­standungs- verfahren" gegen den Beschluss der Stadtverordneten von 1924 zum Abbau des Ober­bürgermeisters Martin Clauß (SPD) rechtlich nicht zulässig war. Dieses hätte für Clauß praktisch den Verlust des Amtes bedeutet.„Der höchste Verwaltungs- ge­richtshof hat mit dieser grund­sätzlich sehr wichtigen Entschei­dung den Abbaustreit zwischen den beiden Körperschaften un­serer Stadt endgültig begraben", so der Chronist.
1945: Aus Helbra wird über eine Einwohnerversammlung im Gasthof „Zur Sonne" berichtet, bei der „Verfehlungen und Machenschaften einzelner Geschäftsinhaber" angeprangert wurden. Diese hätten aus „schnöder Eigensucht der arbeitenden Bevölkerung zahlreiche Warenartikel vorenthalten." Bürgermeister Lontzek sagte, dass nach bisher vorliegenden Ermittlungen durch die örtliche Polizei zahlreiche Schuhwaren vorgefunden wurden, die zum Teil versteckt und auch schon minderwertig waren. Als verwerflich wurde der Umstand bezeichnet, dass trotz des großen Warenlagers Kunden, die diese Dinge zu kaufen suchten, fast immer eine abweisende Antwort erhielten und der Warenbestand gegenüber der Behörde verschwiegen wurde.
2015: Frank Bayer aus Helbra, Geschäftsführer der Mansfelder Metallaufbereitung GmbH in Helbra beschreitet Neuland und verarbeitet die sogenannten“Kupfer- oder Eisen-Säue“, das sind Abfälle die nach dem Schmelzprozess in der August-Bebel-Hütte in Helbra,übrig blieben zu Kupfer-und Eisengranulat.

21. November
1904: Aus Ahlsdorf wird gemeldet: „Die kürzlich hier vorgenommene Personenstandsaufnahme hatte folgendes Ergebnis: Unser Ort zählte im November 2600 Einwohner, im November des Vorjahres waren es 2595. Davon waren 759 männlichen und 704 weiblichen Geschlechts und außerdem 1137 Kinder."
Vom Hohenthalschacht bei Helbra kommt die Nachricht: „Schwer verunglückt ist der aus Ahlsdorf gebürtige Fördermann Heinrich Schacht. Der Verunglückte, welcher am Haspel beschäftigt war, wurde von dem sogenannten Haspelhorn an den Kopf geschlagen, so daß eine quer über die Stirn gehende tiefe Wunde entstand und das Gehirn hervortrat. Der Verletzte wurde dem Knappschaftskrankenhaus in Eisleben zugeführt."
1908: Vom „Bahnhof Mansfeld" (womit aber wohl Klostermansfeld gemeint sein dürfte) wird ge­meldet: „Auf der Strecke Calbe - Mansfeld werden vom 16. Dezember ab elektrische Triebwa­gen (sog. Holz-Dampfwagen) zur Personen -beförderung einge­stellt. Sie sollen hauptsächlich dem Nahverkehr dienen und dürf­ten gerade zur Weihnachtszeit sich gut einführen. Die Zahl der Wagen sowie der Fahrplan stehen noch nicht fest." Aus Ziegelrode kommt die Mel­dung: „Bei der diesjährigen Per­sonenstandsaufnahme wurden gezählt: 383 männliche, 309 weibliche Personen über 14 Jahre und 487 Kinder unter 14 Jahre, zusammen 1179 Personen."
1930: Kundgebung des Eisleber Mittelstandes im Landbundhaus (heute Mansfelder Hof) verabschiedet eine Entschließung mit dem folgenden Wortlaut: „Die heute im Landbundhaus zahlreich besuchte Versammlung des Mitteldeutschen Handwerkerbundes, des Innungsausschusses, der Gastwirte und Kaufleute richtet an das hohe Staatsministerium die dringende Bitte, die an die Mansfeld A. G. gezahlten Beihilfen weiter zu gewähren, bis selbige wieder aus eigener Kraft ihren Betrieb halten kann.Wir weisen erneut auf die katastrophalen Folgen hin, welche das Versagen der Staatshilfen für das Mansfelder Land verursachen muß."

22. November
1904: Unfall der Elektrischen Kleinbahn in Eisleben. Der Chronist notiert: „Als am Vormittag 8.15 Uhr der elektrische Motorwagen nebst dem Gepäckanhängewagen die Bahnhofstraße hinauffuhr, löste sich letzterer vom Motorwagen los und fuhr mit furchtbarer Schnelligkeit die Bahnhofstraße herab. An der Kurve am, Kaiserhof' sprang der Gepäckwagen aus den Schienen und fuhr gegen das Haus Hallesche Straße 8 (heute Nr. 15-d. Red.), wobei durch den heftigen Anprall die Wand und ein Fenster eingedrückt wurden.Auch das Mosaikpflaster vor dem genannten Hause wurde erheblich beschädigt.
Als Glück kann es bezeichnet werden, daß zu genannter Zeit kein Verkehr in der Bahnhofstraße war, sonst wäre erheblich mehr Unglück geschehen."
1938:
In Eisleben beginnt eine Pflanzaktion. In der Straße, die heute wieder als Bahnhofstraße bekannt ist, werden Bäume ge­pflanzt als Ersatz für die im Lauf des Jahres beim Straßenbau ge­fällten großen Kastanien. In den nächsten Tagen sollen laut Stadt­verwaltung Kugel-Ahorn und Ku­gel-Akazien in die Erde kommen. Vor Beseitigung der mächtigen Kastanien im Zuge des Straßen­baus hatte es heftige Diskussio­nen gegeben, nicht wenige Eis­leber sprachen sich dabei für den Erhalt der Bäume aus. Nach Kon­sultation eines Landschaftsar­chitekten entschied Bürgermeis­ter Ernst Heinrich, dass die Kas­tanien durch Kugel-Ahorn und Ku­gel-Akazien ersetzt werden.

23. November
1898:Helbra: Bei der gestern in dem östlich der gewerkschaftlichen Chaussee gelegenen Fluren des Rittergutes und der Gemeinde Helbra abgehaltenen großen Treibjagd wurden 323 Hasen und 1 Kaninchen zur Strecke gebracht.
1913: Aus Stangerode wird ge­meldet: „Die Autobusverbindung Aschersleben - Stangerode (sie­ben Ortschaften mit insgesamt 4800 Einwohnern auf 21,1 km) wird am 1.Dezember in Betrieb gesetzt werden. In Stangerode verkehrt der Autobus dreimal täg­lich."In Ahlsdorf und den Nachbarorten bewegt die Versorgung mit Trink­wasser die Gemüter. Während einer Einwohnerversammlung mit 200 Teilnehmern wird für eine Interessengemeinschaft mit Burgörner, Helbra, Klostermansfeld und Ziegelrode geworben, um durch gemeinsames Auftreten beim Wasserversorger bessere Konditionen zu erzielen.

25. November
1913: Aus Helbra wird die bevorstehende Gründung eines Haus­ und Grundbesitzervereins gemel­det. Der Chronist notiert: „Sei­tens des Vorsitzenden des Haus­- und Grundbesitzer-Vereins Eis­leben, Herrn Maurermeister Jä­ger, wurde hier eine Versammlung abgehalten."Der Gast warb dafür, auch in Helbra einen solchen Verein ins Leben zu rufen und nannte als Grund dafür, die neuen Lasten, die den Hausbesitzern auferlegt würden. Das erfordere für die Zukunft ein gemeinsames Handeln. Der Zusammenschluss sei auch erfor­derlich, „damit dem Kreis die Not auf dem Hypothekenmarkte vor­getragen werden kann und er sich zur Vergebung von Hypotheken bereiterklärt. An die Gemeinden soll herangetragen werden, damit sie dem Geldgeber (Kreis) gegen­über Bürgschaft leisten..." Am Ende der Versammlung er­klärten sich 21 der Anwesenden bereit, Mitglied des Vereins zu werden. In nächster Zeit solle ein provisorischer Vorstand gewählt werden.
1929: Eislebens Chronist beklagt die zunehmende Verwendung des Weihnachtsbaumes für Werbezwecke. „Leider ist es in den letzten Jahren üblich geworden", schreibt er, „Tannenzweige und ganze Weihnachtsbäume für Reklamezwecke zu benutzen. Vielfach ist es dahin gekommen, daß der Weihnachtsbaum nur noch ein Lockmittel ist, das zu Geschäftszwecken mißbraucht wird. Auch den Weihnachtsmann sollte man in Schutz nehmen, wenn er in den Schaufenstern, durch ein Uhrwerk angetrieben, mit dem Kopfe wackelt und mit der Hand auf die ausgelegten Waren hinweist. Und Weihnachtslieder, die von Jazzkapellen gespielt werden, verlieren ebenfalls das meiste von ihrem ursprünglichen Wert..."

25.November 1954: Auf Einladung des Friedenskomitee von Nordrhein-Westfalen, weilte das Kulturensemble der Oberschule Helbra mit über 100 Mitgliedern zu einem Besuch und Auftritt in Aachen. Mit einem polizeilichen Großaufgebot wurde die geplante Kulturveranstaltung verboten und die Schüler verhaftet.Das Kulturensemble und die Bürger von Aachen wurden damit zum Spielball im Kalten Krieg zwischen Ost - und Westdeutschland.
Die Mitteldeutsche Zeitung informierte darüber am 20.Mai 2013 die Leser.
Lesen Sie hier weiter: Schule Helbra

26. November
1898:Helbra: Zum Fahrsteiger befördert ist der Steiger Herr Heinrich Bechtel hierselbst.
1904: Aus Siebigerode wird gemeldet:„In tiefe Betrübnis wurde die Familie des Bergmanns Wilhelm Büttner hierselbst versetzt. Anfang voriger Woche erkrankte plötzlich die zehnjährige Tochter an Scharlach, und schon tags darauf war das blühende Kind zur ewigen Ruhe eingegangen. Unmittelbar darauf folgte ihr 6jähriges Brüderchen nach. Am Sonntag wurde auch der 18jährige Sohn von dieser Krankheit befallen und dessen sofortige Überführung in das Knappschaftskrankenhaus nach Eisleben angeordnet. Jedoch sollte derselbe nicht wieder zurückkehren, denn auch er erlag dieser Krankheit.Aber noch scheint die schwere Prüfung der bemitleidenswerten Eltern nicht zu Ende zu sein, denn es liegen noch drei Kinder an dieser unheimlichen Krankheit schwer darnieder."
1908: Eislebens Stadtverordne­tenversammlung befasst sich un­ter anderen mit der umstrittenen Fluchtlinie der Einfriedung des Grundstückes Bahnhofstraße 10d. Wir lesen: „Die Baukommis­sion hält den jetzigen Zustand mit Rücksicht auf den großen, sich fortgesetzt steigernden Verkehr in der Bahnhofstraße für unhalt­bar und ersucht die Versammlung ... die Einfriedung zurück drücken zu lassen."Der Vorschlag wird ausgiebig dis­kutiert, ohne dass die Stadtver­ordneten zu einem Ergebnis kom­men. Eine endgültige Regelung könne wohl nur von einem Gericht getroffen werden, wobei ein Ver­waltungsstreit- verfahren wahr­scheinlich zwei bis drei Jahre dau­ern würde. Ob die Stadt sich da­rauf einlassen soll, blieb offen. Zustimmung gab es für die ge­plante Pflanzung von 242 Linden zum Stückpreis von 2,50 Mark, die im westlichen Teil des neuen Friedhofes in die Erde kommen sollen.
1945: Die Behörden machen in Eisleben bekannt: „Auf Grund der Befehle des Chefs der Sowjetischen Militär-Administration Nr. 124 und 126 vom 30. und 31.10. 1945 ist alles Vermögen, daß a) dem Deutschen Reich, b) der früheren deutschen Wehrmacht und Militärorganisationen, c) der NSDAP, ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden und sonstigen früheren NS-Organisationen, d) den Amtsleitern, führenden Mitgliedern und einflußreichen Anhängern der NSDAP, e) den verbotenen aufgelösten Vereinigungen, f) den Regierungen und Staatsangehörigen der auf selten Deutschlands am Krieg beteiligten Länder gehört, von den örtlichen Selbstverwaltungsorganen in einstweilige Sequestration genommen wird, damit eine Verschleuderung dieser Vermögenswerte verhindert wird."

27. November
1894: Der Eisleber Magistrat teilt offiziell mit, dass seit den Erderschütterungen vom 15. Oktober in der Oberstadt noch weitere vier Erschütterungen festgestellt wurden. In der Mitteilung heißt es unter anderem: „Neue Beschädigungen an den Häusern der Gegend, in welcher Erderschütterungen beobachtet wurden, sind nicht eingetreten, doch erweitern sich von Zeit zu Zeit an einzelnen derselben die vorhandenen Risse und Sprünge. Anlaß zu ernsteren Befürchtungen ist hieraus nicht zu entnehmen. Außer den früher erwähnten drei Häusern ist seitdem kein Haus mehr geräumt worden. Daß die Bodenbewegungen noch nicht ihr Ende erreicht haben, ergibt sich aus vereinzelten Gas- und Wasserrohr -brüchen in Straßen des Senkungsgebiets. Eine Ausdehnung desselben hat jedoch nicht stattgefunden. Über die Ursachen der Bodenbewegungen, ob Bergbau oder Naturgewalt, sind die Meinungen auch heute noch geteilt."
1923: Im Mansfelder Bergbau erregt ein Meisterwerk der Mark­scheidekunst Aufsehen. Der Chronist notiert: „Es erfolgte der mit Spannung erwartete Durch­schlag in der 9. Tiefbausohle zwisehen Paulschacht und Vitzthum-schacht. Der Durchbruch ge­schah von der Paulschächter Sei­te her, nachdem die Sprengarbei­ten seit einiger Zeit auf der Vitzthum -schächter Seite eingestellt worden waren.Die Gesamtlänge der Strecken beträgt 5700 Meter, die Länge der Sohle und des Querschlages im Niveau der neunten Sohle, die im März 1921 in Angriff genommen wurde, 2550 Meter. Der in einer Orts -richtung aufge­fahrene Querschlag mißt rund 2000 Meter und ist damit die längste bisher mit Ort und Gegen­ort aufgefahrene Strecke im Mansfeldischen. Trotz der be­trächtlichen Länge der einander zugeführten Strecken trafen die­se sowohl in der Seitenrichtung wie auch in der Höhenlage auf das Genaueste aufeinander, so daß die von der Vitzthum -schächter Seite bereits fertiggestellte Lo­komotivbahn binnen kurzem die Förderung im Querschlag aufneh­men kann."

28. November
1898:Helbra:Bei der dies Jährigen Personenstandsaufnahme wurden in der Gemeinde Helbra 8 736 Einwohner und 2 379 männlicher und 2 149 weiblichen Geschlechts über 14 Jahre, sowie 4 208 Kinder unter 14 Jahren gezählt.Im Jahr. 1897 hatte Helbra 8 511 Einwohner hat also gegen das Vorjahr eine Zunahme von 225 Seelen gehabt.
1904: Unfall in Eisleben, Untere Parkstraße. Ein Pferdefuhrwerk der Ziegelei Hauschild kann auf abschüssiger Strecke weder von den Bremsen noch den und Pferden gehalten werden, „trotz einer gut wirkenden Hemmvorrichtung", wie es in der Chronik heißt. Der Wagen kam dabei derart ins Rollen, dass er mit Gewalt gegen das vor dem Haus Untere Parkstraße 8 stehende Stacket stieß, wobei eines der beiden Pferde derart eingekeilt wurde, dass die Kette, die Pferd und Wagen verbindet, zerschlagen werden musste, weil das Tier sonst erdrosselt worden wäre.Während der Geschirrführer mit leichten Hautabschürfungen davonkam, wurden das eiserne Stacket und die darunter befindliche Futtermauer erheblich beschädigt.
1905: Die Gemeinde Helfta macht bekannt: „Bei der diesjährigen Personenstandsaufnahme wurden gezählt:
1. männliche Personen über 14 Jahre 846 (im Vorjahr 812), weibliche Personen über 14 Jahre 817 (im Vorjahr 783); Personen unter 14 Jahren 1089(im Vorjahr 1119) zusammen 2752 Einwohner (im Vorjahr 2713).
Im Gutsbezirk Helfta wurden 152 Personen gezählt."
1913: Aus Hedersleben wird ge­meldet: „Nach der diesjährigen Personenstandsaufnahme woh­nen im Gemeindebezirk Heders­leben 206 männliche und 212 weibliche Personen, die über 14 Jahre alt sind, und 244 Kinder. Das sind zusammen 662 Einwohner. Im Gutsbezirk Hedersleben woh­nen 21 Erwachsene und 22 Kin­der, zusammen 43 Personen. Ge­meinde und Gutsbezirk zählen also zusammen 705 Einwohner. Im Vorjahr zählte man in der Ge­meinde 7 Personen weniger, näm­lich 655. Der Gutsbezirk wies aber dafür 7 mehr auf, so daß die Gesamtzahl die gleiche war, näm­lich 705.Es ist also seit 1912 kein weiterer Rückgang der Einwohner zu er­kennen, wohl aber seit etwa 10 Jahren, denn am 1. Dezember 1905 war die Gesamtzahl 902. Es ist zu hoffen, daß durch Zunah­me der Zahl der Bergarbeiter die Einwohnerzahl wieder steigt."
2014:In der Gartenanlage „An der Gasanstalt" in Helbra sind aus drei Gärten Werkzeug und Geräte entwendet worden. Dabei brachen die Täter auch in eine Gartenlaube und einen Geräteschuppen ein. Tatzeit war nach Mitteilung der Polizei Freitag- bis Sonnabendnachmittag. Zur Höhe des Schadens liegen keine Angaben vor.

29. November
1923: Der Großeinkaufsverein der Kolonialwarenhändler macht in Eisleben auf ein Dilemma auf­merksam. Er schreibt: „In den letzten Tagen sind die Fabrikanten und sonstigen Lieferanten des hiesigen Einzelhandels mehr und mehr dazu übergegangen, ihre Waren nur noch gegen wertbe­ständiges Geld abzugeben. Da­raus ergibt sich, daß der Kauf­mann vom Publikum Papiermark-Notgeld erhält, wofür er von sei­nen Lieferanten keine Waren be­kommen kann. Die Versorgung der Bevölkerung mit diesen so wichtigen Lebensmitteln wird da­mit ernstlich in Frage gestellt. Ein Ausweg ist nur möglich, wenn Arbeitnehmer und Beamte ihre Ein­käufe von Lebensmitteln mit wertbeständigen Zahlungsmitteln besorgen können.“
2014: Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über Zweifel im Hauptausschuß der Eisleber Stadtverwaltung, ob die Stadt Eisleben in der Lage sei, den Sachsen-Anhalt Tag 2017 finanziell absichern zu können und ob der Stadtrat sich am 16.12.2014 für die Ausrichtung ausspricht. Der Sachsen-Anhalt –Tag wird seit 1996 gefeiert. Erster Ausrichter war Bernburg.
2014: Der Förderverein des Schmidschachts hilft beim Arbeitseinsatz im Gesteinsgarten des Helbraer Heimat -vereins. Auf Grund des hohen Alters der Mitglieder des Heimatvereins Helbra, sind diese kaum noch in der Lage bestimmte Werterhaltende Aufgaben selbst durch zu führen.

30. November
1954:
Quelle: “Freiheit” vom 30.11.1954, Zeitung der SED im Bezirk Halle, Ausspracheabend mit Rückkehrern
Eisleben: Am 25.November fand beim Rat des Kreises Eisleben ein Ausspracheabend mit Rückkehrern und Zugezogenen aus Westdeutschland statt. Ein Vertreter vom Rat des Bezirkes, Halle sowie Vertreter der Abt. Arbeit und Berufsaus- bildung des Kreises nahmen, daran teil. In der Diskussion wurde über Sorgen und Mängel gesprochen, ganz besonders über die Wohnraumlenkung. Es ist unserem Stadtwohnungsamt und der Wohnraumhlenkung beim Rat des Kreises auf Grund der angespannten Wohnraumlage nicht immer sofort möglich, den gewünschten Wohraum zur Verfügung zu stellen. Desweiteren wurden Beschwerden über die z. T. noch mangelhafte Warenstreuung über Kreditgewährung - und den berufs- richtigen Einsatz geführt. Hier war es den Vertretern der Abteilungen - bzw. Institutionen oftmals möglich, sofort Klarheit zu schaffen. Aus den Diskussionsbeiträgen war zu ersehen, daß trotz der noch bestehenden Mängel die Lebensbedürfnisse der Rückkehrer und Zugezogenen vollauf befriedigt sind. So wurden beispielsweise alle, bis auf wenige Ausnahmen, binnen kürzester Zeit in entsprechende Beschäftigungen gelenkt. Zum Schluß wurden die Anwesenden vom Vertreter des Rates des Bezirkes Halle gebeten, mit ihren Verwandten und Bekannten in Westdeutschland in Briefwechsel zu treten, um sie über das Leben und Schaffen in der DDR zu unterrichten.Es werden auch in Zukunft weitere solcher Ausspracheabende durchgeführt, um so das Vertrauensverhältnis zwischen der Bevölkerung und den staatlichen Organen weiter zu festigen. Bürger/ Borkert

Kurz notiert: Die, Pioniergruppe der Klasse 8b an der Zentralschule Röblingen sammelte 843 Unterschriften zur Unterstützung, der letzten Sowjet Note, in der für den 29.November eine Europakonferenz gefordert wird. Jeder der 6 Zirkel sandte ein Paket als Weihnachtsgabe, an einen westdeutschen Pionier.
Wir schicken Pakete nach Westdeutschland
Hergisdorf. Vor ein paar Tagen führten wir eine Pionierrunde durch.Wir besprachen allerlei, dabei auch, daß wir an die Armen Kinder Westdeutschlands kleine Pakete schicken wollen. Jeder Zirkel unserer Pionierfreundschaft verpflichtete sich, ein Paket fertigzumachen.
Wir gingen nach dem Ende der Pionierstunde zu den Eltern und bekamen Aepfel, Nüsse und Pfefferkuchen und anderes mehr. Auch Geld bekamen wir dafür kauften wir kleine Geschenke. Schon waren 4 Päckchen gefüllt, und wir konnten sie abschicken. Ein schöner Brief wurde beigelegt. Wir haben sogar schon ausgerechnet, wann das Paket ankommt. Macht es der Pionierfreundschaft „Martin Andersen Nexö", Hergisdorf I, nach! Hoffentlich können wir bald einmal mit den westdeutschen Freunden Zusammensein. Das kann aber nur gelingen, wenn wir gemeinsam dafür kämpfen.
Annedore Meinicke,11 Jahre

1993:-Waldemar Tonn aus Bischofrode setzt sich an die Spitze der Rangliste der besten Schachspieler im Kreis Eisleben vor Wolfgang Strauß aus Klostermansfeld. Auf den weiteren Plätzen der Rangliste folgen auf Platz 3 Steffen Simm (Klostermansfeld), 4. Wolfgang Eisenhardt (Eintracht Kreisfeld), S.Uwe Wendt (Klostermansfeld), 6. Heiko Henneberg (Klostermansfeld), 7. Emir Medjedowic (Bischofrode), 8. Ulrich Pfau (Hergisdorf), 9. Ralf Mahlzahn (Klostermansfeld), 10. Rudi Freitag (Amsdorf), H.Steffen Bartsch (Helbra), 12. Dietmar Hollik (Amsdorf), 13. Uwe Hoffmann (Hergisdorf), 14. Ralf Thonig (Eintracht Kreisfeld) und auf Platz 15 der Routenier Horst Schmidt vom SV Eintracht Kreisfeld